Im Nebel des Thüringer Waldes

Die obere Sachsenburg

Wichtiger Zeuge des Mittelalters

Unterburg der Reichsburg Kyffhausen
Die obere Sachsenburg

Hausmannsturm Bad Frankenhausen

Blick auf Ringmauer und Süd-West Seite des Hausmannsturm um 1932
Zustand nach Abschluss der Bauarbeiten 1933, Ansichtskarte Sammlung Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Geschichte in Steinen geformt

Detail des Wohnbaus der oberen Sachsenburg

Erinnerungsort der Kaiser

Denkmal auf dem Kyffhäuser
Detail des Wohnbaus der oberen Sachsenburg

Kyffhäuserkreis

Obere Sachsenburg

Die obere und untere Sachsenburg wurden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zum Schutz wichtiger Handelsverbindungen und dem Eintreiben von Zöllen errichtet. Strategisch liegen diese Burgen an Durchbruch der Unstrut, die hier die Hainleite und die Schmücke durchbricht. Der Name der Burg geht wahrscheinlich auf den Erbauer Graf Siegfried von Anhalt, Pfalzgraf von Sachsen, zurück.

Die Oberburg wurde bis zum Dreißigjährigen Krieg als Wohn- und Wehrburg genutzt. Zwischen 1870 und 1890 erfolgte ein Umbau der Ruine zu einer Gastwirtschaft im neugotischen Stil. Diese wurde durch einen Brand im Jahr 1945 zerstört, heute sind von der oberen Sachsenburg noch der Ringgraben als Ruine, der Bergfried und der dreigeschossige Wohnbau (Palas) erhalten.

 



Wegbeschreibung

Anreise mit dem Auto

Sachsenburg ist ein Ortsteil von Oldisleben, B85 aus Richtung Bad Frankenhausen oder aus Richtung Kölleda, den kleinen Parkplatz in der Nähe der Brücke über die Unstrut nutzen, die Burgstraße hinauf und etwa 15 bis 20 Gehminuten zur Ruine der Oberen Sachsenburg

Reichsburg Kyffhausen

Reichsburg Kyffhausen

Die Reichsburg Kyffhausen ist eine mittelalterliche Burgruine im Kyffhäusergebirge auf dem Kyffhäuserburgberg in der Gemarkung Steinthaleben der Gemeinde Kyffhäuserland unweit der Stadt Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis, Thüringen, nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Bei der Reichsburg handelt es sich um drei einzelne, durch Abschnittsgräben voneinander getrennte mittelalterliche Befestigungen. Diese Burgen werden Ober-, Mittel- und Unterburg genannt. Bei einer Länge von über 600 und einer Breite von rund 60 Metern bilden sie gemeinsam eine der größten Burganlagen Deutschlands. Zusammen mit dem Burgmuseum und dem im Burggelände befindlichen Kyffhäuserdenkmal ist die Burg eines der am stärksten besuchten Fremdenverkehrsziele in Deutschland, das besonders durch die Barbarossa- oder Kyffhäusersage weithin bekannt ist.

 

Oberburg

Die Oberburg die älteste der drei Anlagen. Sie ist wahrscheinlich schon in der ersten Hälfte des 11. oder im späten 10. Jahrhundert entstanden. Beim Bau des Kyffhäuserdenkmals wurde diese stark zerstört, allerdings blieben mehrere herausragende mittelalterliche Bauten erhalten. Von besonderer Bedeutung ist der quadratische Bergfried, der sogenannte Barbarossaturm. Die 3 Meter dicken Wände sind mit Buckelquadern versehenen. Ehemals hatte der Turm eine Höhe von 30 Metern, heute sind davon noch 17 Metern erhalten, ursprünglich soll er 30 Meter hoch gewesen sein. Um den Bergfried fanden sich bei archäologischen Untersuchungen mehrere Fundamentzüge und Mauern, die einen dreigeteilten Hauptwohnbau (Palas) an der Südseite und einen Küchenbau an der Nordwestseite vermuten lassen. Reste der Ringmauer und das sogenannte Erfurter Tor, ein einfaches romanisches Kammertor, sind ebenfalls noch erhalten. Eine Besonderheit ist auch der 176 Meter tief in den Fels getriebene und mit einem Durchmesser von 2 Metern ausladene Brunnen, der wahrscheinlich zwischen 1140 und 1180 gebaut wurde.

Mittelburg

Von der bereits im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit durch einen Steinbruch für Mühlsteine zerstörten Mittelburg sind nur Reste des ehemaligen Mauerwerks erhalten. Hierzu gehören Teile eines rechteckigen und eines runden Turms. Aussagen zu Alter, Bauablauf und Funktion sind daher kaum noch möglich. Heute stellt sie sich als eine romantische, wildzerklüftete Felsschlucht dar, die schon 1776 Goethe faszinierte. Durch den Steinbruch ebenfalls freigelegt wurden Einschlüsse von verkieseltem (versteinertem) Holz. Einige dieser 300 Millionen Jahre alten Stammstücke sind auch vor dem Burgmuseum zu finden.

Blick auf die Ruine der Unterburg

 

Unterburg

Burgkapelle der Unterburg

Am besten erhalten ist die erst in den 1930er Jahren wieder freigelegte und zum Teil neu aufgemauerte Unterburg mit einer nahezu geschlossenen und bis in eine Höhe von 10 m erhaltenen Ringmauer und einem weiteren einfachen Kammertor mit gut erhaltenen Torwangen. In der Unterburg sind Mauer- und Fundamentreste von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus verschiedenen Bauphasen der Burg freigelegt. In dem durch eine Quermauer abgetrennten westlichen Teil steht der Stumpf des Bergfrieds mit 11 m Durchmesser. Im hinteren Teil hat sich neben der im 15. Jahrhundert erneuerten Kapelle ein zweiter Turm (Wohnturm?) erhoben. Da ein mächtiger Brandhorizont, der in nahezu der gesamten Unterburg bei den Freilegungen angetroffen wurde, mit den Zerstörungen im Jahr 1118 in Zusammenhang zu bringen ist, muss sie zu dieser Zeit bereits bestanden haben. Sie dürfte jedoch nicht wesentlich vor dem 12. Jahrhundert gegründet worden sein.

 

Quelle: Seite „Reichsburg Kyffhausen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. Juni 2018, 20:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reichsburg_Kyffhausen&oldid=178354568 (Abgerufen: 13. Oktober 2018, 18:26 UTC)




Ein kurzer Film zur Geschichte der Reichsburg Kyffhausen






Wegbeschreibung

Anreise mit dem Auto

Von Süden: über die B85 Richtung Kelbra
Von Norden: über die A38, AS Berga oder Roßla, auf die B85 Richtung Bad Frankenhausen

Navigationsgeräte/Routenplaner
Bitte als Ziel eingeben: Kyffhäuser, 06567 Steinthaleben


Service-Auskunft

Kyffhäuser-Denkmal

99707 Kyffhäuserland / OT Steinthaleben

Telefon: +49 34651 2780

E-Mail: info@kyffhaeuser-denkmal.de

www.kyffhaeuser-denkmal.de

Bad Frankenhausen
Blick von Schloss und Regionalmuseum Bad Frankenhausen zum Hausmannsturm, Aufnahme 2011, Foto Sammlung Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Die Oberburg oder der „Hausmannsturm“

Es ist anzunehmen, dass zum Schutz der Solequellen bereits in fränkischer Zeit eine Befestigung oberhalb des Quellgrundes angelegt wurde. Die ältesten Teile der Bausubstanz datieren wahrscheinlich in das 13. bis 14. Jahrhundert. Gemeinhin gilt die Urkunde Kaiser Otto III. (980 – 1002) vom 30. November 998 so-wohl als Ersterwähnung des Ortes Frankenhausen als auch dem „Haus der Franken“ („Domus Francorum“). Mittels dieser Schenkungsurkunde übertrug Otto III. zwei Salzsiedestätten in Frankenhausen an das Kloster Memleben. Um 1200 gelangten der Ort Frankenhausen und seine Umgebung aus mit großer Wahrscheinlichkeit Reichsbesitz in die Hände der Grafen von Beichlingen. Ein aus dem Hausmannsturm stammendes Bauteil aus Holz lässt sich anhand einer dendrochronologischen Untersuchung in die Zeit der Staufer um 1220 da-tieren. Ursprünglich eine selbständige Wehranlage wurde die Oberburg gleich der Oberkirche und den Solequel-len im 14. Jahrhunderts in die Anlage der Stadtmauer um die Ober- bzw. Neustadt eingebunden. Gegen Ende des 14. Jh. wurde die Burg als Oberhaus und Oberburg benannt. Dies wahrscheinlich in Unterscheidung zu einer weiteren Burganlage in der Niederung, die sich in etwa an der Stelle von Schloss Franken-hausen befand. Bis 1340 im Besitz der Grafen von Beichlingen ging die Burg nun an die Grafen von Schwarzburg über. Nach mehrmaliger Verpfändung und handfestem Streit mit der Pfännerschaft, den In-habern der Salzsiedestellen, überließen die Schwarzburger 1578/79 die Burganlage der Stadt Frankenhau-sen. Stadt und Pfännerschaft richteten in der Burg eine Wohnung für einen Stadtdiener ein. Seine Aufgabe bestand im Entdecken von Brandherden in der Stadt als auch der Saline und deren Meldung durch Glocken-läuten. In Anlehnung an die Bezeichnung als „Haus“ wurde der Stadtdiener als „Hausmann“ benannt. Hie-raus leitete sich der heute gebräuchliche Name „Hausmannsturm“ ab. In seiner Geschichte war die Oberburg bzw. der Hausmannsturm mehrfach von Verfall bedroht. Obwohl ein wichtiger Teil der Stadtbefestigung, wurde die Anlage im Gegensatz zur Unterburg (Schloss) in der Zeit des Bauernkrieges nicht erwähnt. Um 1580 in baulich vernachlässigtem Zustand, ließ der Stadtrat die Anlage in Stand setzen und sorgte bis ins 19. Jh. und der Ansicht der Oberburg bzw. des Hausmannsturm um 1890  Ansichtskarte Sammlung Regionalmuseum Bad Frankenhausen    Aufgabe der „Hausmannswohnung“ für den notwendigen Unterhalt. 

 

Im Jahr 1860 zerstörte ein starker Sturm die bereits ruinösen Dachaufbauten und Teile des Turmes. Danach bot der Hausmannsturm lange Jahre ein unschönes Bild innerhalb der Stadtsil-houette. Benefizveranstaltungen erbrachten bis 1900 zumindest so viele Spenden, dass notdürftig Siche-rungsarbeiten durchgeführt werden konnten. Einsturzgefährdete Teile des Turmes wurden abgetragen und der Wohnbau mit einer waagerechten Dachabdeckung geschlossen. Ab 1909 pachtete der Allgemeine Deutsche Burschenbund (ADB) die gesamte Anlage auf 30 Jahre. Zwischen 1908 und 1910 wurde der Hausmannsturm umfassend saniert. Von 1931 bis 1933 ließ der ADB das Erdgeschoss zu einer Gedenkhal-le für seine Gefallenen des Ersten Weltkrieges ausbauen und im Obergeschoss einen Saal gestalten. Der Turm erhielt einen Zugang und es wurde eine Wendeltreppe eingebaut. Der südlich vorgelagerte Bereich erhielt eine Erweiterung um einen Terrassenplatz. Doch bereits seit den 50er Jahren des 20. Jh. zeichneten sich wieder Verfallserscheinungen ab. Teile der Süd-West Ecke stürzten herab. Die Bemühungen um die Einrichtung einer Gedenkstätte für den Bauernkrieg blieben daher eine Episode. Im Jahr 1980 fasste der Motorsportclub (MSC) Bad Frankenhausen im Allgemeiner Deutscher Motorsportverband (ADMV) der DDR den Entschluss, sich dem Erhalt des Hausmannsturmes zu widmen. In den folgenden Jahren wurde das Dach neu gedeckt, die Außenwände instand gesetzt, Zwischendecken und Fenster neu eingebaut und Zu-leitungen für Strom und Wasser geschaffen. Die weitaus meisten Bauleistungen wurden in Eigenleistung erbracht. Unterstützt wurden die Mitglieder des MSC Bad Frankenhausen durch die Stadtverwaltung Bad Frankenhausen und die Abteilung Denkmalpflege des Bezirkes Halle. Vor allem statische Probleme führten im April 2008 zu einer Sperrung durch die Bauaufsicht des Landratsamtes Kyffhäuserkreis. Unter Einbezie-hung von Fördermitteln entschloss sich die Stadt Bad Frankenhausen, eines der Wahrzeichen im Stadtbild umfassend zu sanieren. Abgeschlossen werden sollen diese Sanierungsarbeiten im Jahr 2020. Anschlie-ßend soll der Hausmannsturm für den Besucherverkehr freigegeben und eineständige Ausstellung zur Ge-schichte von Stadt und Region im Mittelalter und der Frühen Neuzeit erhalten. Die Burganlage erhebt sich an einer ursprünglich strategisch bedeutsamen Stelle der Stadtbefestigung. Sie besteht aus dem südlichen Wohnbau und den auf der Nordseite angesetzten Rundturm. Wie vor allem auf der Nordseite noch gut erkennbar, umgab die Anlage ein tiefer Wallgraben. Über die Zugänglichkeit der Anlage als Befestigung gibt es bis heute keine eindeutigen Erkenntnisse. Der Turm war ursprünglich nur über den Wohnbau zugänglich. Die Oberburg bzw. der Hausmannsturm gilt als eine der besterhaltenen Wehranlagen der Kyffhäuserregion.



Service-Auskunft

Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Schloßstraße

06567 Bad Frankenhausen

Telefon: +49 34671 62086

E-Mail: museum@bad-frankenhausen.de

Staufer-Erinnerungsorte im Kyffhäuserkreis