Kloster Walkenried

Blick auf den Klosterkomplex mit der Ruine der Klosterkirche

Kloster Walkenried

Einblick in das ZisterzienserMuseum in der Klosteranlage Walkenried / Foto: Günter Jentsch, Rechte: ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Kloster Walkenried

Im gotischen Kreuzgang - Führung im Kerzenschein / Foto: Günter Jentsch, Rechte: ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Kloster Walkenried

Blick auf die gotische Klosteranlage Walkenried / Foto: Schönfelder, Rechte: ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Kloster Walkenried

Kloster Walkenried
Im gotischen Kreuzgang -  Führung im Kerzenschein
Foto: Günter Jentsch, Rechte: ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Walkenried

liegt am Südrand des niedersächsischen Harzes direkt an der Landesgrenze zu Thüringen. Rund 400 Jahre wirken an diesem einst hoch berühmten Ort tiefgläubige Gottesmänner aus dem Orden der Zisterzienser – das hat einige Spuren hinterlassen, nicht nur herausragend bauliche, auch solche, die dazu geführt haben, dass das Kloster als historischer Sachzeuge ältester Teil des UNESCO-Welterbes im Harz ist, eines der weltweit größten vorindustriellen Energieversorgungssysteme.

Auch in der Kulturlandschaft vor der "Haustür der Mönche" hat sich ein bedeutendes Kulturdenkmal erhalten: die von Mönches Hand angelegten Klosterteiche. Und in Bibliotheken und Archiven lagern nicht weniger als 1500 mittelalterliche Schriftstücke der Zisterzienser aus Walkenried.

Heute ist ihr Kloster ein Museum – das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried, dessen Besucher sich auf eine faszinierende Zeitreise begeben, um vom durch Beten und Arbeiten geprägten Leben und Wirken hinter hohen Klostermauern zu erfahren.

Förderung durch Barbarossa

Bereits 1129 erreicht ein zwölfköpfiger Gründungskonvent unter Führung ihres Abtes aus dem rund 300 Kilometer entfernten Kamp am Niederrhein den Ort am Harzrand. Schon 1137 wird die Klosterkirche geweiht. Ab 1150 betreiben die Walkenrieder Mönche zahlreiche Wirtschaftshöfe am südlichen und am nördlichen Harzrand.

Bergbau und Verhüttung am Rammelsberg und im Harz bilden ein weiteres wirtschaftliches Standbein, ist doch um 1200 der Montansektorderentscheidende Wirtschaftsfaktor in der Region. Kaiser Friedrich I. Barbarossa überträgt seine Rechte am Rammelsberger Bergbau u. a. an "die von Walkenried" und die Stadt Goslar. Damit nicht genug: Der Zisterzienser-Förderer Barbarossa bestätigt den Walkenriedern außerdem ihre Rechte und Besitzungen an ihren Schmelzhütten. Diese Unterstützung ermöglicht dem Klosterkonzern für die Folgezeit zudem ein privilegiertes Engagement im Kerngeschäft Montanwesen. Aber auch die Walkenrieder Agrarwirtschat ist mit Barbarossa verbunden:

"Alle sollen wissen, dass Kaiser Friedrich I. durch den Walkenrieder Laienbruder Jordan das Untere Ried vor der mächtigen Flut des Wassers bewahrt und für den Ackerbau gewonnen hat." lässt 1209 Kaiser Otto IV. verlautbaren.[1]Der Wasserbautechniker und Laienbruder Jordan von Walkenried hatte um 1190 am südlichen Harzrand im Auftrag des Kaisers Auen und Sümpfe des Unteren Rieds trockengelegt. 

Bau der ersten Stunde

Wachstum und wirtschaftlicher Erfolg des Klosterunternehmens ziehen einen immensen Zuwachs in den Reihen der Brüder nach sich und die romanische Anlage muss weichen. Darüber verständigt sich 1209 Kaiser Otto IV. in Walkenried mit dem Abt aus dem burgundischen Morimond, einst Abt von Walkenried, Sie beschließen den gotischen Neubau der Klosterkirche.

Nach rund 80-jähriger Bauzeit wird die neue Walkenrieder Kirche 1290 geweiht. An Größe und Bautechnik dieser "architektonischen Persönlichkeit" lässt sich die überragende wirtschaftliche und politische Bedeutung Walkenrieds ablesen. Als "Bau der ersten Stunde" trägt sie in Nord- und Mitteldeutschland zur Verbreitung der Gotik bei. Heute zeugen ihre Ruinen von ihrer einstigen Bedeutung.

Lichtdurchflutet und unverwechselbar

Anders die gotische Klausur: Sie ist fast komplett erhalten. Der nördliche Kreuzgang weist eine architektonische Besonderheit auf: Er ist "doppelschiffig". Diese bauliche Rarität, lichtdurchflutet und geprägt durch den unverwechselbaren Hallencharakter, ist seit jeher Alleinstellungsmerkmal und "Markenzeichen" Walkenrieds.

(Text: Dr. B. Moritz, ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried)

[1]Walkenrieder URK 1, 74.



Wegbeschreibung

Anreise mit dem Auto oder Bus

PKW und Reisebusse könne auf dem kostenfreien Parkplatz am Kloster parken.

Öffentliche Verkehrsmittel

Walkenried liegt an der Bahnstrecke Northeim – Herzberg – Nordhausen. Die Züge verkehren stündlich. Vom Bahnhof Walkenried zum Museum ca. 10 Minuten Fußweg. Zwischen Göttingen und Walkenried besteht alle 2 Stunden eine Direktverbindung, ansonsten können Sie in Northeim bequem umsteigen. Zur Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn AG gelangen Sie hier. Oder informieren Sie sich hier über das Angebot des Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen (VSN). 

Service-Auskunft

ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Steinweg 4a

37445 Walkenried

 

Besucherservice Tel: +49 (0)5525-9599064

www.kloster-walkenried.de

 

Öffnungszeiten

Beginn Nieders. Osterferien bis Ende Oktober und Nieders. Weihnachtsferien:

Geöffnet: Dienstags bis sonntags und feiertags 10 – 17 Uhr

Geschlossen: Montags

Öffnungszeiten Anfang November bis Niedersächsische Osterferien außer Nieders. Weihnachtsferien

Geöffnet: Mittwochs bis sonntags und feiertags 10 – 17 Uhr

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