Glossar

Hier entsteht eine Sammlung von Fachbegriffen aus Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und verwandten Wissenschaften. Als Quellen wurde vor allem das Glossar der Internetseite Regionalgeschichte.net, eigene Recherchen und Internetseiten anderer Bearbeiter genutzt.

Die Barbarossa-Stiftung dankt dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. für die freundliche Genehmigung der Nutzung der Daten.

Vorschläge für Ergänzungen und Verbesserungen nehmen wir gerne entgegen.

 

 


Historische Fachbegriffe

nassauern

nassauern

Eine Leistung erschleichen (ugs.)

Das Herzogtum Nassau hatte keine eigene Universität. Wollte ein nassauischer Gymnasialabsolvent nicht im "Ausland" (sprich: in Hessen oder irgendwo in Deutschland) studieren, blieb für ihn nur die "Hohe Schule" von Herborn. Diese besaß jedoch kein Promotionsrecht. Um nassauischen Studenten ein vollwertiges "inländisches" Studium zu ermöglichen, schloss Herzog Wilhelm von Nassau am 28. Oktober 1817 einen Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover, wonach die Königlich Hannoversche Georg-August-Universität zu Göttingen zur Nassauischen Landesuniversität wurde. Als Anreiz zur Aufnahme des Studiums gewährte der Herzog seinen Studenten Stipendien in Form eines "Freitisches". Die Stipendiaten konnten bei einem Göttinger Wirt, mit dem die herzogliche Regierung einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hatte, umsonst essen. Blieb ein Nassauer Student dem Freitisch fern, fand sich schnell jemand, der sich als Nassauer ausgab und das Mahl einnahm. Als "Nassauer" bezeichnet man also jemanden, der auf Kosten und anstelle anderer gegessen und getrunken hatte.

Zurück