Glossar
Hier entsteht eine Sammlung von Fachbegriffen aus Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und verwandten Wissenschaften. Als Quellen wurde vor allem das Glossar der Internetseite Regionalgeschichte.net, eigene Recherchen und Internetseiten anderer Bearbeiter genutzt.
Die Barbarossa-Stiftung dankt dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. für die freundliche Genehmigung der Nutzung der Daten.
Vorschläge für Ergänzungen und Verbesserungen nehmen wir gerne entgegen.
Historische Fachbegriffe
Kloster
Kloster
Gebäude einer Klerikergemeinschaft
Das Gebäude einer Gemeinschaft von zölibatär lebenden Christen wird normalerweise als Kloster bezeichnet (vom lat. claustra oder claustrum, "Riegel, Verschluss, Schloss"), d. h. als "ausgesperrter Ort", an dem Mönche oder Nonnen wohnen. Das früheste Kloster geht auf Pachomius (gest. 346) zurück, der seine Anlage mit einer Mauer umschließen ließ. Die Gesamtanlage eines Kloster beinhaltet Mauer mit Pforte, Kirche, Speisesaal, Küche, Kleiderkammer, Bibliothek, Krankensaal, Gästehaus, landwirtschaftliche Gebäude und Werkstätten. Im engeren Sinne den Bereich der Klausur mit der Kirche, dem meist quadratischen Kreuzhof und den dazugehörenden Räumen in den umgebenden Gebäudeflügeln. Innerhalb des Klosters bezeichnet die Klausur den zentralen Bereich mit der Kirche, dem Kreuzhof, den Konventsflügeln um den Kreuzhof. Die Klausur ist der ausschließlich den Mönchen mit Weihe (Priesterweihe) vorbehalten. In der Klosterkirche entspricht diesem räumlichen Bereich der dem Chor zugewandte Teil hinter den Chorschranken. Im übrigen Bereich des Klosters finden sich die Konversen oder Laien (Laienmönchen), die vor allem für den betrieblichen Teil des Klosters zuständig sind, meist Landwirtschaft, Produktion, Bevorratung, Kellerei, Küchenbetrieb, Viehhaltung, Viehzucht, Unterkunft und Versorgung Reisender und hoher Gäste, Krankenversorgung, Heilkräutergarten, bauliche Instandhaltung, handwerkliche Werkstätten (Schmiede, Stellmacherei, Küferei, Zimmerei etc.); in der Klosterkirche ist ihnen der Teil vor den Chorschranken zugewiesen. Zum Architekturprogramm eines Klosters gehören, Kreuzhof, Kreuzgang, Kapitelsaal, Krankenkapelle, Krankenhaus, Armarium, Auditorium, Parlatorium, Camera, Calefaktorium, Brunnenhaus, Refektorium und Dormitorium. Angaben zum architektonischen und funktionalen Grundschema eines (Benediktiner-) Klosters vermittelt der älteste Plan für ein Kloster der "Sankt-Gallener Klosterplan" aus karolingischer Zeit (um 820). Er ist Vorbild für viele Benediktiner- und alle Zisterzienserklöster und ein einzigartiges kulturgeschichtliches Dokument.