Glossar

Hier entsteht eine Sammlung von Fachbegriffen aus Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und verwandten Wissenschaften. Als Quellen wurde vor allem das Glossar der Internetseite Regionalgeschichte.net, eigene Recherchen und Internetseiten anderer Bearbeiter genutzt.

Die Barbarossa-Stiftung dankt dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. für die freundliche Genehmigung der Nutzung der Daten.

Vorschläge für Ergänzungen und Verbesserungen nehmen wir gerne entgegen.

 

 


Historische Fachbegriffe

Fachwerk

Skelett-Bauweise, bei der die tragenden Rahmenwerkteile der Wände aus Holzbalken gebildet werden.

Skelett-Bauweise, bei der die tragenden Rahmenwerkteile der Wände aus Holzbalken gebildet, die Fächer dazwischen mit Lehm oder Ziegelsteinen gefüllt werden. Besonders in Deutschland, Frankreich und England verbreitet. Fachwerkbauten sind seit der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bezeugt, seine Blüte fand der Fachwerkbau im 16. und einem Teil des 17. Jahrhunderts. Entwicklung des Fachwerkbaus Die Vorläufer unserer heutigen Fachwerkbauten waren einfache Hütten und Pfostenbauten. Beim Pfostenbau wurden die senkrechten Holzstützen des Hauses in den Erdboden eingegraben. Starke Dachlasten oder gar belastbare Dachböden konnten diese Pfosten nicht tragen. Die Nachteile des Pfostenbaus mit der schnellen Fäulnisbildung an den im Erdreich eingegrabenen Pfosten führen zur Entwicklung des Ständerbaus. Die Pfosten werden nicht mehr in das Erdreich eingegraben, sondern auf Steine oder andere Unterlagen gesetzt. Das führt dazu, dass die Wände nun stärker gesichert werden müssen, um sie vor dem Umkippen zu bewahren. An dieser Stelle beginnt die eigentliche Geschichte des Fachwerkbaus. Denn jetzt werden mehrfach gesicherte Konstruktionen nötig. Innerhalb der Wandbereiche werden Hölzer schräg gestellt (Streben) und Riegel eingefügt. Allein mit diesen zwei Konstruktionselementen können die seitlich einwirkenden Kräfte abgefangen und die Wand statisch gesichert werden. Lange Zeit bleibt die Sicherung der Ständer zum Erdboden hin noch ein Problem. Erst im 15. Jahrhundert wird es allgemein üblich, die Ständer auf durchgehende Schwellen zu setzen und diese durch ein Fundament gegen Feuchtigkeit zu schützen. Mit dieser Konstruktion war die Entwicklung des Fachwerks weitgehend abgeschlossen. Änderungen sind nun eher in den gestalterischen und dekorativen Elementen zu finden. Zwischen 1450 und 1550, als die Gotik von der Renaissance abgelöst wurde, erfolgt noch einmal eine Weiterentwicklung und Ausgestaltung der konstruktiven Möglichkeiten des Fachwerkbaus. Neben seiner technischen Vollendung erlebte das Fachwerk vom 16. bis ins 17. Jahrhundert in der Schnitzkunst der Hausgiebel seine höchste Blüte. (Text: Stefan Grathoff)

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