Glossar

Hier entsteht eine Sammlung von Fachbegriffen aus Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und verwandten Wissenschaften. Als Quellen wurde vor allem das Glossar der Internetseite Regionalgeschichte.net, eigene Recherchen und Internetseiten anderer Bearbeiter genutzt.

Die Barbarossa-Stiftung dankt dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. für die freundliche Genehmigung der Nutzung der Daten.

Vorschläge für Ergänzungen und Verbesserungen nehmen wir gerne entgegen.

 

 


Historische Fachbegriffe

Gotik

Stilepoche des Mittelalters

Die zweite große Stilepoche des Mittelalters - von ca. 1250 bis 1500 - bezeichnet man als Gotik. Ihre Ursprünge finden wir bereits im 12. Jahrhundert in Frankreich. Italien, England und Spanien besitzen ebenfalls zahlreiche gotische Baudenkmäler. Mit der Gotik verlässt die mittelalterliche Kunst endgültig die römische Überlieferung; sie erweist sich als eine von antiken Einflüssen befreite Neuschöpfung des Nordens. Man teilt die Epoche in: Frühgotik 1235-1250 Hochgotik 1250-1350 Spätgotik 1350-1520 Ursprünglich war der Terminus 'Gotik' die abwertende Bezeichnung für die Kunst des Hoch- und Spätmittelalters. Zugrunde liegt der von Giorgio Vasari Mitte des 16. Jahrhunderts geprägte Begriff des "stile gotico". Bis ins 18. Jahrhundert blieb diese Wertung verbreitet. Als Epoche der Kunst- und Kulturgeschichte umfasst die Gotik eine Fülle von Erscheinungsformen. Das äußere Merkmal gotischer Architektur, der Spitzbogen, ist Bestandteil der grundsätzlich neuen Bautechnik des Skelettbaus. Dieser ermöglichte die Errichtung immer größerer, durch großflächige Maßwerkfenster erhellter Kirchen, die allerdings vielfach in städtischem Auftrag erbaut oder vollendet wurden. Zu den neuen Architekturteile neben Spitzbogen und Maßwerkfenster treten das Kreuzrippengewölbe und Strebewerk. Sie ermöglichen eine starke Höhenentfaltung, neue Grundrissformen, die nicht mehr an das Quadrat gebunden sind, sowie eine weitgehende Auflösung der Mauer in Fenster, Tore und steinernes Schmuckwerk. Innen und außen weicht die massige Materie des romanischen Bauwerks einer Kunst der Schwerelosigkeit und Entkörperlichung des Raumes. Die Gotik endet im 16. Jahrhundert. Den gotische Baustil findet man ursprünglich nur in Kirchen, später aber auch bei einfacheren Bauten. Die besonderen Merkmale des gotischen Baustils sind: Ablösung der romanischen Rundbögen durch Spitzbögen große farbige Fenster zahlreiche Verzierungen an den Wänden Höhensteigerung des Innenraums und der Türme (steile Dächer mit hohen Türmen) Das Gewicht des Daches lastet auf wenigen Säulen 3-5 schiffige Bauweise Quelle: Lexikon des Mittelalters

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